rené
char: »la
quantité de fragments me déchire.
et
debout se tient la torture«.
»die
vielzahl von bruchstücken zerreisst mich.
und
aufrecht steht die tortur«.
zitat
aus »fureur et mystère« »zorn
und geheimnis«.
ich berichte von einer gruppe deutscher autonomer jungenschaft,
die in der tradition des roten dj.1.11 stand und in
den jahren 1951 bis 1961 im rhein-bergischen raum und
im südlichen ruhrgebiet in einem weiten kreis jungenschaftlicher
und informeller gruppen bündisch und politisch-weltanschaulich
aktiv war. diese jahre waren die schwierigsten jahre
des kampfes gegen die rückkehr des nazi-faschismus,
gegen die remilitarisierung der BRD unter hitlers offiziers-kadern
und für eine wiedervereinigung deutschlands. unser
engagement galt dabei selbstverständlich der erhaltung
des friedens und der völkerfreundschaft. die errichtung
der befestigten grenze zwischen beiden deutschen staaten
habe ich immer bedauert und tief deprimiert als einen
teilsieg der kapitalistisch-imperialistischen mächte
angesehen. die "mauer" war eine niederlage des sozialismus-kommunismus,
der genuin in idee und tat die menschheitssache
war. aber sie, diese menschheitssache, hatte
nie die chance ihrer freien entwicklung, keine stunde
des friedens, seit den aufständen der sklaven des
altertums, seit der blutigen kreuzigung der freiheitsbewegung
des »Spartacus« der römerzeit nicht.
tröstet es uns heute, wenn wir uns sagen, dass
alle revolutionen am ende gescheitert sind, dass aber
nur sie den menschen emporgeführt haben? uns bleibt
immer: neu beginnen!
die pseudo-demokratischen, konkret faschistoiden strategen
der ausgrenzung, verleumdung und verächtlich-machung
brachten nach 1945 in für sie typischer manier
über uns in umlauf, mit unserem engagement für
ein neues, friedlich geeintes deutschland und für
den frieden der welt, agenten "des ostens" zu sein.
die jungenschaftsgruppe, der ich seit 1936 angehörte,
existierte bereits vor 1933. bis 1939 stand sie in ungebrochener
fortführung von dj.1.11 in wuppertal, nachdem der
von Otto "ötte" Geschonke geführte "gau niederrhein"
des bundes -anlässlich des beitritts von Eberhard
Koebel-"tusk" zur KPD- zur antikommunistischen "deutschen
jungentrucht" übergegangen war.
die illegale antifaschistische bündische jugend
insgesamt umfasste nach 1933 menschen unterschiedlichsten
alters -und in immer neuen wellen von ihnen geworbene
jüngere- die in der jugendbewegung ihre persönlichkeitsbildung
erfuhren oder als aussenstehende von ihren bildungs-
und freiheitsidealen beeinflusst worden waren (1). ausgehend
von kleinen zirkeln, die sich 1933 von den nazis nicht
hatten gleichschalten lassen, entwickelte sich unter
den deformatorischen bedingungen der diktatur -anders
als in der schönwetter-periode der "weimarer republik"-
eine volksjugendbewegung auffällig abweichenden
und kämpferischen charakters.
zu ihren inspiratoren zählten in der nazi-zeit
auch in wuppertal "schwarz-weiss-rot-rechte" anti-nazis,
bündische oder bündlerische angehörige
ehemaliger freikorps, welche seit dem rhein-ruhr-kampf
gegen die besatzungstruppen der zwanziger jahre in frontstellung
zu den nazis gegangen waren, die sich, anders als die
Thälmannsche KPD, an diesem nationalen befreiungskampf
nicht beteiligten. beispiele:
der "jungdeutsche orden", ballei bergisch land, bruderschaft
barmen unter Hans vom Wege. aus dem jungdeutschen orden
kam Harro Schulze-Boysen, den "tusk" 1932 im Karl-Liebknecht-haus
in berlin an die KPD heranführte, und der den nazis
als kopf der deutschen sektion der "roten kapelle" galt.
als solche bezeichneten die nazis das netz der geheimen
sender in westeuropa, die nacht für nacht ihre
berichte nach moskau funkten.
eine besondere rolle spielten die anti-nazistischen
reste des "bund oberland" ("oberland-kameradschaften"
um hauptmann dr. Josef "beppo" Römer, der von den
nazis als anreger der kommunistischen widerstandsgruppe
Uhrig-Budeus am 25. september 1944 im zuchthaus brandenburg-görden
ermordet wurde.
von den geschichts-designern der gegenwärtigen
neuschreibung der geschichte wird ... wider besserem
wissen ... der "wikingbund" des freikorpsführers
kapitän Ehrhardt entweder totgeschwiegen oder geschichtsverfälschend
dargestellt: die sich 1928 aus dem jüngeren-bund
ausgliedernden "wiking-piraten" waren als "kittelbach-piraten"
ein sehr extremer anti-nazistischer bund. er umfasste
etwa 3.000 mitglieder; sogar in der schweiz existierten
2 fähnlein des bundes.
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